Rebeccas Traum by Roberts Nora

Rebeccas Traum by Roberts Nora

Autor:Roberts, Nora [Roberts, Nora]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2013-09-08T04:00:00+00:00


Athen war weder Ost noch West, weder Orient noch Europa. Es gab hohe Gebäude und moderne, elegante Geschäfte in breiten Avenuen. Aber ebenso gab es schmale Gassen mit heruntergekommenen Häusern mit winzigen Läden, in denen man alles kaufen konnte. Die Stadt war laut und hektisch, und doch besaß sie einen unvergleichlichen Charme.

Rebecca verliebte sich auf den ersten Blick in sie.

Paris war ihr wie eine verführerische Frau erschienen, und auch London hatte sie nicht unbeeindruckt gelassen. Aber an Athen verlor sie ihr Herz.

Stephanos hatte den ganzen Morgen über Geschäfte zu erledigen, und so nutzte sie die Gelegenheit, die Stadt zu erkunden. Das Hotel, in dem sie wohnten, bot zwar allen erdenklichen Luxus, aber es zog Rebecca hinaus auf die Straßen und zu den Menschen. Seltsamerweise fühlte sie sich nicht wie eine Fremde, sondern wie jemand, der nach langer, langer Zeit von einer Reise wieder nach Hause zurückkehrte. Athen hatte auf sie gewartet und war bereit, sie willkommen zu heißen.

Bald hatte sie die plaka, die Altstadt unterhalb der Akropolis, erreicht. Enge Gassen voller Touristen und Einheimischer, Tavernen, aus denen es verlockend duftete – und dann sah sie die Akropolis! Es war ein Anblick, den sie nicht wieder vergessen würde. Fasziniert und voller Ehrfurcht schaute sie hinauf zu den jahrtausendealten Bauten mit ihren marmornen Säulen.

Bald hatte sie auch den Zugang gefunden, an dem sich trotz der frühen Stunde schon Urlauber drängten. Rebecca ließ sich dadurch jedoch nicht stören. Der Großartigkeit der Tempelanlage konnte die Betriebsamkeit keinen Abbruch tun. Rebecca war so beeindruckt, dass sie die Kamera an der Schulter hängen ließ und gar nicht daran dachte zu fotografieren.

Sie würde niemandem mitteilen können, wie es war, hier zwischen den Säulen zu stehen, an einem Ort, der den alten griechischen Göttern geweiht gewesen war. Die Akropolis hatte Jahrtausende überstanden, Naturgewalten getrotzt und Kriegen und der Zeit widerstanden. Aber noch immer spürte man die Heiligkeit dieses Platzes. Rebecca erwartete beinahe die Göttin Pallas Athene, Schutzherrin der Stadt Athen, mit ihrem schimmernden Helm und dem Speer hier zu sehen.

Rebecca war zuerst enttäuscht gewesen, dass Stephanos an diesem ersten Morgen in Athen nicht bei ihr sein konnte. Nun aber war sie froh, allein zu sein. So konnte sie einfach auf einem Säulenrest sitzen, alles in sich aufnehmen, und musste ihre Eindrücke und Gefühle nicht erläutern.

Sie stand nach einer Weile wieder auf und wanderte durch die Tempel. Sie fühlte, sie hatte sich verändert. Es waren nicht nur die Orte, an denen sie gewesen war, das Neue, das sie gesehen hatte. Nein, es war Stephanos und alles, was sie dachte, fühlte und sich wünschte, seit sie ihn kennen gelernt hatte.

Vielleicht ging sie bald wieder nach Philadelphia zurück, aber sie würde nie wieder die Rebecca Malone sein, die sie vorher gewesen war. Wenn sich jemand einmal richtig verliebte, vollkommen und von ganzem Herzen, dann war er danach ein anderer Mensch.

Sie wünschte, es wäre einfacher, so wie es vielleicht für andere Frauen war. Ein attraktiver Mann, zu dem man sich körperlich hingezogen fühlte. Aber an Stephanos hatte sie, ebenso wie an Athen, ihr Herz verloren.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.